Ludwik Jenike

 

(1818-1903), Schriftsteller.
Sein Vater Karl kam zu Zeiten Napoleons aus Großpolen nach Warschau und arbeitete in der Obersten Bilanzkammer. Seine Mutter war Wilhelmina Spiess, die Tochter von Jan Melchior und Anna-Dorota Spiess, geb. Eisen. Die Familie Spiess kam aus Stettin und ließ sich wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Warschau nieder. Ludwik Jenike schloss in Warschau die Schule ab und arbeitete als Referendar in der Obersten Bilanzkammer. In den 1840er Jahren veröffentlichte er seine Werke in der Warschauer Presse. 1852 wurde der Redakteur der Monatszeitschrift „Księga Świata” (Buch der Welt). Er nahm an der antirussischen Verschwörung 1848 teil. 1859 war er Mitbegründer des „Tygodnik Ilustrowany“ (Illustrierte Wochenzeitung), den er 27 Jahre lang redigierte (Herausgeber war Józef Unger). Er übersetzte Werke Goethes ins Polnische und engagierte sich in zahlreichen gesellschaftlichen Initiativen (z. B. beim Bau des Adam-Mickiewicz-Denkmals in Krakau). Er war Vorsitzender des Kirchenkollegiums der Warschauer evangelisch-augsburgischen Gemeinde. Er verstarb am 2. Mai 1903 und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt. Er war zweimal verheiratet: mit Aniela Rydzewska und Tekla Dalewska.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]