Ferdynand Wilhelm Hoesick

 

(1835-1900), Buchhändler und Verleger.
Er wurde am 25. November 1835 in Warschau geboren. Sein Vater, der Tischler Franz Josef Hoesick, kam 1825 aus Löwen in Westfalen nach Warschau. Die Mutter Elisabeth Göhrke stammte aus Königsberg. Ferdynand Wilhelm Hoesick ging in der Buchhandlung Leon Glücksbergs und Gustaw Sennewalds in die Lehre, zudem lernte er Fremdsprachen und besuchte die Handelsschule. 1855 zog er nach Paris, später sammelte er weitere Buchhändlererfahrungen in Deutschland und Böhmen. Nach der Rückkehr nach Warschau eröffnete er in der Senatorska-Straße 6 (Ecke Miodowa-Straße) eine eigene Buchhandlung mit einem reichen Sortiment: polnische und französische Bücher, Notenblätter, Musikinstrumente, polnische und ausländische Zeitschriften, Karten und Globuse. 1868 begann Hoesick eine eigene Verlagstätigkeit und spezialisierte sich auf Kinderbücher, die er in verschiedenen Versionen zu unterschiedlichen Preisen herausgab. Zudem verlegte er Stücke polnischer und ausländischer Komponisten für Klavier, Geige und Stimme sowie Sammlungen von Musikübungen polnischer Autoren. Ab 1890 nahm die Verlagstätigkeit ab, doch wurde die die Buchhandlung zunehmend beliebter. Hoesick war evangelisch-augsburgischer Konfession. Mit seiner Ehefrau Matylda Granzow hatte er einen Sohn Ferdynand (1867-1941), der in die Fußstapfen des Vaters trat und die Buchhandlung übernahm. Ferdynand war zudem Schriftsteller, befasste sich mit der Geschichte der polnischen Literatur sowie Leben und Werk von Frédéric Chopin. Er heiratete Zofia, die Tochter Salomon Lewenthals. Ferdynand Wilhelm Hoesick starb am 26. November 1900 an einer Herzkrankheit und wurde auf dem Powązki-Friedhof beigesetzt.

[Quelle: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Feliks Pieczątkowski]