Karol Michler

 

(1858-1926), Müllermeister, Eigentümer eines Betriebes in der Wolska-Straße 40.
Er wurde am 16. Juli 1858 im Dorf Wielka Wola geboren. Seine Eltern waren Jan August Michler (gest. 1871), Müller und Eigentümer eines Gartens im Zentrum Warschaus, und Zuzanna Hoch (gest. 1880). Die Familie Michler stammte – wie viele andere Müllerfamilien in Warschau – wahrscheinlich aus Sachsen und kam zu Zeiten König August II. nach Warschau. Karol Michler heiratete Krystyna Julia Wolfram (1857-1931), sie hatten drei Söhne: Ryszard Krystian (1885–1943), Wacław Jan (1887–1920) und Aleksander Czesław (1892–1936) sowie die Tochter Julia Augusta. In der Wolska-Straße errichtete er eine moderne Dampfmühle und ein Wohnhaus, das von Józef Szczepański (1922-1944) in dem Aufstandslied Pałacyk Michla (Michels kleines Palais) verewigt wurde. 1889 gründete er die Getreidebetriebe „Karol Michler und Co.“, die in Warschau und im Ausland schnell hohes Ansehen gewannen. 1908 kaufte er das Haus in der Chmielna-Straße 13, in dem sich der Badebetrieb „Diana“ befand. Sechs Jahren später erwarb er ein Landgut in Radzików. Dem Unternehmen Michlers traten später die Söhne bei. Nach den Krisenjahren des Ersten Weltkrieges erholte sich die Firma dank ihres Einsatzes schnell. Karl Michler verstarb plötzlich am 28. Januar 1926.

[Quellen: Tadeusz Władysław Świątek, Rody starej Warszawy, Warszawa 2000; Biogramme auf der Webseite: www.warszawska-wola.strefa.pl/ludzie.htm]