Karol Beniamin Lauber

 

(1778-1835), Geistlicher evangelisch-augsburgischer Konfession.
Sein Vater war der Geistliche Gottlob Benjamin Lauber, der sich 1777 in Śmigiel (Schmiegel) niedergelassen hatte, seine Mutter Johanna Barbara entstammte der Familie Horn. Die Familie Lauber war zweisprachig und stammte aus Augsburg und Regensburg. Eine Linie der Familie siedelte nach Züllichau (heute Sulechów) in der preußischen Neumark über. Karol Beniamin Lauber studierte Theologie in Halle und Frankfurt a. d. Oder, später fand er Anstellung als Lehrer in Breslau. 1805 wurde er zweiter und 1813 erster Pastor der Warschauer und Prager evangelisch-augsburgischen Gemeinde, zudem fungierte er als Rektor der Gemeindeschulen. Ab 1828 bis zu seinem Tode war er Superintendant der Diözese Warschau und gehörte dem Verwaltungsrat der Warschauer Wohltätigen Vereinigung an. In seinen Predigten, die zum Teil gedruckt herausgegeben wurden, bezog er sich auf aktuelle politische Ereignisse in Polen. Während des Novemberaufstandes 1830/31 lass er Messen zum Wohle des polnischen Militärs. Er war ein Mensch mit großer Zivilcourage und Intelligenz und beherrschte die polnische, deutsche und französische Sprache. Er heiratete Anna Dorota Riedel (in erster Ehe Scholtz). Der Sohn Franciszek Emil war ein Schulfreund Chopins, der sich oft im Hause Lauber aufhielt. Karol Beniamin Lauber verstarb am 8. Juni 1835 und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.

[Quellen: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 3, Warszawa 1935]