Adolf Daab

 

(1872-1924), Industrieller.
Er wurde am 28. April 1872 geboren. Seine Eltern, Johann Philipp (1818-1890) und Kristina Daab, geb. Uhl stammten aus Deutschland und kamen in den 1820er Jahren nach Warschau. Sie hatten acht Kinder: neben Adolf – Karol, Leopold, Aleksander, Helena, Karolina, Anna und Natalia. Adolf Daab hatte kein Talent für schulische Bildung. Er brach die Schule ab und ging in der Firma Robert Karstens in die Maurerlehre. Anschließend diente er fünf Jahre in der zaristischen Armee auf der Krim. 1899 wurde er Anteilseigner an der Firma von Fryderyk Martens (gegr. 1866), die in die Aktiengesellschaft Bauindustriebetriebe „Fr. Martens und A. Daab” umgewandelt wurde. Der Betrieb errichtete viele öffentliche wie private Gebäude in Warschau und im Königreich Polen, u. a. in Warschau: ein Wohnhaus der evangelisch-augsburgischen Gemeinde, das Warenhaus der Gebrüder Jabłkowski, das Gebäude der Höheren Handelsschule (SGH) sowie den Eisenbahntunnel der Mittellinie im Zentrum Warschaus. Die Firma bestand bis zum Ausbruch des Warschauer Aufstandes 1944. Adolf Daab war zudem Vorstandsvorsitzender der Hypothekenkreditbank und Ratsherr der Stadt Warschau. Langjährig engagierte er sich in der evangelisch-augsburgischen Gemeinde. Er verstarb am 27. Januar 1924.

[Quellen: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Jan Szturc, Ewangelicy w Polsce. Słownik biograficzny XVI–XX w., Bielsko Biała 1998; Adolf Daab, W Warszawie i na Krymie (Bearbeitung T. Stegner), Warszawa 1996]